In diesem kleinen Artikel möchten wir Ihnen unser Therapiekonzept, die Osteopathie näher bringen. Was ist Osteopathie? In letzter Zeit wurde in einigen Illustrierten und auch in einigen medizinischen Fachzeitschriften über Osteopathie berichtet. Manchmal der Wahrheit sehr nahe, manchmal ihr sehr entrückt.
Wenn eine neue Idee ins bestehende Modell paßt, ist man geneigt, sie ohne
irgendwelche Kritik zu akzeptieren, entspricht sie jedoch nicht, wird
sie all zu schnell verworfen. Es kommt vor, daß Osteopathen argwöhnisch betrachtet werden. Informations- und Kommunikationsmangel, die zur Unkenntnis bzw. Mißverständnissen führen, sind die Ursache dafür. Es war bis heute auch schwierig, etwas über die Osteopathie zu erfahren.
Zur Ausbildung: In Europa studiert man 5-7 Jahre
berufsbegleitend.
Wir in Deutschland warten noch auf unsere offizielle Anerkennung.
Rechtliche Situation Nach derzeitiger Rechtslage gilt die Osteopathie in Deutschland als Heilkunde. Heilkunde darf nach deutschem Recht nur ein Arzt oder ein Heilpraktiker ausüben. Physiotherapeuten mit abgeschlossener osteopathischen Ausbildung müssen im Verordnungs - bzw. Delegationsverfahren (auf Verordnung/Delegation eines Arztes oder Heilpraktikers) osteopathisch arbeiten.
Allgemeines Der Osteopath bedient sich nicht nur der Daten, die er durch technische Hilfsmittel (u.a. durch Labor, Röntgen) erfährt, sondern er gebraucht in erster Linie die Perzeptionsfähigkeit (Wahrnehmungsfähigkeit) seiner Hand, um Bewegungs- und Beweglichkeitsanomalien im Körper bzw. in den "Gelenken" festzustellen. Auf den Begriff Gelenk kommen wir im osteopathischen Sinne noch zurück. Viele bezweifeln, daß man fähig ist, fast ausschließlich mit den Händen zu arbeiten. Sie zweifeln damit an den Fähigkeiten der Rezeptorenfunktionen, die in der Hand liegen. Dieselben Kritiker akzeptieren aber uneingeschränkt
die enormen Fähigkeiten von Önologen, die mit ihrem Gaumen die Herkunft,
Jahrgang u.s.w., eines Weines bestimmen können. Die Hand kann also, genau
wie Zunge und Nase, sehr viel entdecken. Man denke an den Tastsinn eines
Blinden. Dies bedeutet, daß - wie begabt man auch sei - Osteopathie nicht in einem Schnellkursus erlernt werden kann. Osteopathie ist Kunst der Hand, und Kunst beansprucht Zeit. Kunst ist einzigartig, ebenso der Mensch. Deshalb muß man jeden Menschen in seiner Individualität betrachten. In der Diagnose genauso wie in der Behandlung. Rückenschmerzen bei dem Einen sind nicht die gleichen Rückenschmerzen bei dem Anderen.
Einführung Was bedeutet das Wort Osteopathie? Die Wahl einer Bezeichnung für eine komplexe Wissenschaft birgt stets die Gefahr in sich, daß nicht alle Facetten dieser Wissenschaft in sie aufgenommen werden. In schulmedizinischen Büchern werden Sie folgende Übersetzung finden;
Daß A. T. Still (1828-1917), der Begründer der Osteopathie, diese symbolische Wahl getroffen hat, rührt wahrscheinlich daher, daß er niemals einen kranken Menschen gesehen hatte, bei dem nicht zu gleicher Zeit "Abweichungen in den Knochen" feststellbar waren. Der Grundgedanke der Osteopathie ist der, den Menschen
als Ganzes zu betrachten und zu behandeln. Unser Körper besteht, ähnlich
einem Uhrwerk, aus zahlreichen "Rädchen", die einander gegenseitig beeinflussen.
berücksichtigt werden. Leider hat sich unser Jahrhundert als ein Jahrhundert der Spezialisten entwickelt, in allen Bereichen. Natürlich ist es wichtig das Detail zu kennen, um das Ganze zu verstehen, aber man darf den Bezug zum Ganzen nicht verlieren. Der Mensch besteht nicht nur aus Muskeln, Knochen und Organen, sondern hat auch eine emotionelle, geistige, energetische (oder wie man es auch immer nennen mag) Ebene. In Asien existiert diese Lebensphilosophie schon seit einigen tausend Jahren, die aus zwei einfachen Worten besteht - Yin und Yang -. Es gilt nun, in den erwähnten Systemen nach Bewegungsstörungen zu suchen und diese mit speziellen Techniken zu beseitigen. Der inhaltliche Leitspruch der Osteopathie ist "Bewegung ist Leben" Hinter diesem Satz verbirgt sich mehr als nur die Bewegung unserer Arme und Beine. Jede Zelle, und sei sie noch so klein, bewegt sich. Alle Mikroorganismen bewegen sich. Deshalb ist es primäres Ziel der Osteopathie, die Homöostase (den gleichmäßigen Fluß) aller Körperflüssigkeiten wieder herzustellen. Störungen der Homöostase können in allen Bereichen des Körpers
entstehen.
Wo können solche Stauungen entstehen? Überall dort, wo Bewegungen stattfinden. Hier kommen wir auf die osteopathischen Gelenke zurück: In der Osteopathie wird ein Gelenk als eine "Angrenzung" betrachtet. Zwei Strukturen treffen anatomisch aufeinander es entsteht eine Bewegung. Das osteopathische Gelenk
Die osteopathische Läsion (Störung) Jegliches "Problem" im Körper führt zu einem Bewegungsverlust in einem oder mehreren "Gelenken". Die osteopathischen Untersuchungs- und Behandlungsprinzipien Die osteopathische Diagnose und Behandlung basiert auf physiologischen Gesetzen.
Untersuchung Es werden alle anatomischen Strukturen einer Bewegungsuntersuchung unterzogen.
Behandlung A.T. Still, der Begründer der Osteopathie, sagte:
Was wollte A.T. Still damit sagen? Nichts anderes, als daß in einer osteopathischen Behandlung immer der Patient in seiner Totalität im Vordergrund steht. Das wichtigste Ziel unserer Behandlung ist die Suche nach der primären Läsion (Störung) = der Ursache. Das ist natürlich ein hoher Anspruch an einen Osteopathen. Bei einer symptomatischen Behandlung - einer Behandlung der sekundären Läsionen (der Symptome) - werden die Behandlungsergebnisse gering und zeitlich begrenzt sein. Deshalb ist es oft der Fall, daß sich die Symptome nach einer Behandlung verschlechtern. Das ist eine physiologische Reaktion des Organismus. Der Körper braucht eine gewisse Zeit, um seine neue Harmonie zu finden. Als Osteopath ist es unser Ziel, daß der Patient als ganzes Individuum besser "funktioniert". Sollten Sie noch weiter Fragen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Frank Gögel © F.G. |